Die BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) spielt eine zentrale Rolle in der Förderung von energetischen Maßnahmen in Deutschland. Mit verschiedenen Programmen und Förderungen fördert die BAFA sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen, die in energieeffiziente Lösungen investieren möchten. Ein häufiges Thema in diesem Zusammenhang ist die Frage, ob und inwieweit Eigenleistungen förderfähig sind. In diesem Blogartikel beleuchten wir die Möglichkeiten, die sich durch die BAFA für Eigenleistungen ergeben, die Bedingungen für die Förderung und wie Sie Ihre Eigenleistungen optimal nutzen können.
- 1. Was sind Eigenleistungen?
Eigenleistungen sind Leistungen, die Bauherren oder Auftraggeber selbst erbringen, anstatt sie von Drittanbietern oder Handwerkern durchführen zu lassen. Diese können beispielsweise folgende Tätigkeiten umfassen:
Handwerkliche Arbeiten (z. B. das Verlegen von Fußböden, der Anstrich von Wänden)
Vorbereitungsarbeiten (z. B. das Entfernen von Altmaterialien)
Tätigkeiten, die nicht speziellen handwerklichen Fähigkeiten bedürfen (z. B. das Transportieren von Materialien)
Eigenleistungen können nicht nur die Gesamtbaukosten senken, sondern auch einen gewissen Stolz und das Gefühl der Selbstverwirklichung bei der Umsetzung des eigenen Projekts mit sich bringen.
- 2. BAFA-Förderung: Ein Überblick
Das BAFA fördert eine Vielzahl von Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Nutzung erneuerbarer Energien. Zu den wichtigsten Programmen zählen:
Förderung für energieeffiziente Gebäude (Energieeffizienzprogramm)
Förderung für die Nutzung erneuerbarer Energien (z. B. Solarthermie, Biomasse, Wärmepumpen)
KfW-Förderung in Zusammenarbeit mit der BAFA
Die Förderbeträge und -bedingungen variieren je nach Maßnahme und Programm. Es ist daher wichtig, die spezifischen Richtlinien im Vorfeld zu prüfen.
- 3. Eigenleistungen und die BAFA-Förderung
Ein häufiges Anliegen ist die Frage, ob und in welchem Umfang Eigenleistungen bei der Beantragung von BAFA-Fördermitteln berücksichtigt werden können. Die Antwort auf diese Frage ist jedoch nicht einheitlich und hängt stark von den spezifischen Förderprogrammen ab.
3.1. Grundsätzliches zur Förderfähigkeit von Eigenleistungen
Im Allgemeinen gilt:
Eigenleistungen sind nicht direkt förderfähig: In der Regel können Eigenleistungen nicht als förderfähige Kosten im Rahmen der BAFA-Förderung geltend gemacht werden. Dies liegt daran, dass die Förderprogramme in der Regel auf nachweisbare, externe Leistungen ausgerichtet sind, die von qualifizierten Fachunternehmen erbracht werden.
Es wird nur das Material für die jeweilige Maßnahme gefördert und nicht der Arbeitslohn also die Std. Anzahl.
Nachweis der entsprechenden technischen Anforderungen: Wenn Eigenleistungen erbracht werden, muss sichergestellt sein, dass diese den geforderten technischen Standards und Richtlinien entsprechen. Dies ist besonders relevant, wenn die geförderte Maßnahme auf einem hohen technischen Niveau umgesetzt werden soll.
3.2. Ausnahmen und spezifische Maßnahmen
In einigen speziellen Fällen können Eigenleistungen eine indirekte Rolle spielen, insbesondere wenn sie zur Erfüllung von Förderkriterien beitragen:
Kostenreduzierung bei der Gesamtmaßnahme: Durch eigene Leistungen können die Gesamtkosten des Projekts gesenkt werden, was die finanzielle Belastung verringert und es ermöglicht, einen höheren Anteil der Förderung zur Deckung der externen Kosten zu verwenden.
Kombination mit Fachunternehmerleistungen: In einem Projekt könnten Eigenleistungen zusammen mit den Leistungen von Fachunternehmen erbracht werden, was Ihnen möglicherweise helfen kann, im gesamten Projektkontext die Mindestanforderungen für die Förderung zu erfüllen.
- 4. Tipps zur optimalen Nutzung von Eigenleistungen
Wenn Sie planen, Eigenleistungen in ein gefördertes Projekt einzubringen, beachten Sie die folgenden Tipps:
4.1. Planen Sie im Voraus
Eine gründliche Planung ist unerlässlich. Überlegen Sie, welche Arbeiten Sie selbst durchführen können und welche besser von Fachleuten erledigt werden sollten. Berücksichtigen Sie dabei auch die Zeit, die Sie für die Durchführung der Eigenleistungen benötigen.
4.2. Halten Sie alle Arbeiten dokumentiert fest
Führen Sie ein detailliertes Protokoll über alle selbst erbrachten Leistungen, einschließlich verwendeter Materialien, Arbeitszeiten und durchgeführter Tätigkeiten. Dies kann zwar nicht direkt für die BAFA-Förderung genutzt werden, kann Ihnen jedoch helfen, Ihre Fortschritte zu verfolgen und transparent zu bleiben.
4.3. Sprechen Sie mit einem Berater
Es ist ratsam, sich frühzeitig mit einem Energieberater oder einem Fachmann für energetische Sanierungen in Verbindung zu setzen. Diese können Ihnen helfen, die Anforderungen der BAFA-Förderung besser zu verstehen und wie Sie Ihre Eigenleistungen am besten in das Gesamtprojekt integrieren können.
4.4. Informieren Sie sich über weitere Förderungen
Neben der BAFA gibt es auch andere Fördermöglichkeiten, z. B. über die KfW, die möglicherweise andere Bedingungen bezüglich der Eigenleistungen haben. Eine umfassende Recherche kann Ihnen helfen, die bestmögliche Förderung zu sichern.
Fazit
Die BAFA-Förderung bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten zur Umsetzung von energetischen Maßnahmen, ohne dass Eigenleistungen direkt gefördert werden können. Es ist jedoch möglich, durch Eigenleistungen die Gesamtkosten zu reduzieren und damit die finanzielle Belastung zu minimieren. Um die Vorteile von Förderungen optimal zu nutzen, ist eine gründliche Planung und Dokumentation der durchgeführten Maßnahmen unabdingbar.
Wenn Sie darüber nachdenken, ein gefördertes Projekt umzusetzen, ist der Austausch mit einem Experten sehr ratsam. So stellen Sie sicher, dass Sie alle relevanten Informationen und Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung und Kostensenkung nutzen können. Durch eigenverantwortliches Engagement und die Unterstützung von Fachleuten können Sie nicht nur Energie sparen, sondern auch Ihre finanzielle Belastung deutlich reduzieren.